OÖ blüht auf- Schulgärten und Privatgärten als Lebensraum für Bienen und Insekten

OÖ blüht auf- Schulgärten und Privatgärten als Lebensraum für Bienen und Insekten

Auszeichnung der Preisträger des Schulgartenwettbewerbs "Großes Krabbeln" und hilfreiche Tipps fürs Garteln ohne Gift im Garten, auf Terrasse und Balkon

Der Frühlingsbeginn ist der Startschuss für die Gartensaison – ob imPrivatgarten oder im  Gemeinschaftsgarten, auf Balkon oder Terrasse. Für immer mehr Menschen lautet das Ziel naturnah, ohne die Verwendung von Bienengiften zu garteln – für die eigene Gesundheit, den unbekümmerten Genuss von Obst und Gemüse direkt aus dem Garten, zur Erhaltung der Artenvielfalt und den Schutz von Böden und Wasser. Ein insektenfreundlicher Garten, lässt sich oft mit einfachen Maßnahmen in kurzer Zeit umsetzen – die
Broschüre „Garteln ohne Gift“ vom Oö. Umweltressort und dem Bodenbündnis gibt Tipps für einen insektenfreundlichen Garten, der ganz ohne Pestizide und Kunstdünger auskommt.
Gespür und Verständnis für Natur und Umwelt sollten bereits in Kindertagen erlernt werden. Das Oö. Umweltressort hat daher gemeinsam mit dem Bodenbündnis den 5. OÖ. Schulgartenwettbewerb ausgerufen. Die Siegerprojekte wurden heute in den Redoutensälen der Stadt Linz ausgezeichnet. Der Wettbewerb drehte sich diesmal nach dem Motto „Das große Krabbeln“ um Ameisen, Asseln, Käfer, Bienen, Florfliegen und Co.


„Unser Ziel ist es, im Bewusstsein jedes Menschen zu verankern, dass er selbst zum Klimaschutz beitragen kann. Dazu müssen wir ganz früh bei den Kindern ansetzen.

Das Bodenbündnis OÖ und Umweltlandesrat Rudi Anschober freuten sich über die motivierten und kreativen Einreichungen der unterschiedlichen Kindergärten, Schulen und Horte. Unter dem diesjährigen Motto „Großes
Krabbeln – unsere Nützlinge im Garten“ durften sich Kinder und Jugendliche gestalterisch austoben.
„Nützlinge, die unermüdlichen kleinen tierischen Vertreter in unserem Garten, die uns die Gartenarbeit gerne abnehmen, brauchen sichere Unterschlüpfe, Überwinterungsmöglichkeiten und vielfältige Nahrung.“ so DI Franziska Radinger, die das Projekt seitens des Bodenbündnis OÖ begleitet. Die Siegerinnen und Sieger wurden heute in einer Veranstaltung mit 200 Jugendlichen vor den Vorhang geholt und im Rahmen der feierlichen Auszeichnung in Linz prämiert. Die ausgezeichneten Schulen erhalten je ein
Preisgeld für ihren Schulgarten, welches sie zum weiteren Ausbau und Bepflanzen animieren soll.
„Umweltbewusstsein beginnt bei den Kleinsten, daher soll mit dem von mir unterstützten Schulgartenwettbewerb wieder mehr Bewusstsein zu Natur, Umwelt, Garteln bei den Kindern entstehen, die davon oftmals schon recht weit weg sind. Umso toller sind die Erfahrungen für die Kids, gemeinsam zu garteln
und alle Vorgänge hautnah zu beobachten. Unter dem heurigen Motto „Großes Krabbeln – unsere Nützlinge im Garten“ haben sich viele Schulen aktiv beteiligt und tolle Projekte eingereicht“, freut sich Umweltlandesrat Rudi Anschober.

„Großes Krabbeln – unsere Nützlinge im Garten“ - die Siegerprojekte 2018


Die Siegerinnen und Sieger wurden heute vor den Vorhang geholt und im Rahmen der feierlichen Auszeichnung in Linz prämiert. Die ausgezeichneten Schulen erhalten je ein Preisgeld für ihren Schulgarten  (1. Platz: 300 Euro, 2. Platz: 250 Euro, 3. Platz: 150 Euro), welches sie zum weiteren Ausbau und
Bepflanzen animieren soll. Besonders die gespendeten Sachpreise der BioBaumschule Ottenberg erfreuten die Preisträger/innen. Die Siegerprojekte im Überblick:

Kategorie 1: Kindergarten bis 2. Klasse Volksschule

1. Kindergarten Auwiesen - „Das große Krabbeln“ 

Die Kinder lernten die Welt der Insekten, ihre Merkmale und Lebensweisen durch selbstständiges und aktives Tun kennen. So wurde z.B. ein Insektenhotel gebaut, viel Bücher zum Thema gelesen, Lieder gesungen und in einer dicken Mappe die Beobachtungen festgehalten und die bestimmten Tiere gesammelt.

2. Pfarrcaritas Kindergarten St. Theresia - „Im Garten ist ständig was los“
Unter diesem Motto erforschen die Kinder im Kindergarten St. Theresia ein ganzes Semester alle Insekten die im Garten herumkrabbeln und fliegen. Jedes einzelne Insekt wurde fotografiert und dokumentiert. Im Forscherlabor wurden die Tiere in den Becherlupen und Gläsern genauestens untersucht und mit Hilfe von Büchern so gut wie möglich bestimmt. Der Unterschied zwischen Wild- und Honigbiene wurde den Kindern
erklärt. Die Fotos wurden in einem Album gesammelt. Gemeinsam mit Eltern und Kindern wurde im Garten gebaut und gezimmert. Von einer Himbeerhecke, zu einem Heidelbeerbeet, einer Ribiselinsel, bis zu einer
Erdbeerpyramide und einer Kräuterpyramide wurden zahlreiche spannende Projekte realisiert.

3. VS Korefschule 2.a – „Das große Krabbeln in und um die Schule herum!“
Mehrere Lehrer/innen aus verschiedenen Schulen beschlossen, gemeinsam ein Bilderbuch über den Käfer Valerian zu realisieren. „Valerian findet Freunde“ lautet der Titel. Als Höhepunkt besuchten Schüler der NMS26 die VS und es wurde aus dem gemeinsamen gestalteten Buch und anderen Büchern vorgelesen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war das soziale Lernen. Neben der Realisierung des Buches gab es noch zahlreiche andere Aktionen so wurden unter anderem zahlreiche Lebensräume erforscht (Schmetterlings- Bienenwiese vor der Mahd gerettet, Tagpfauenraupen auf Brennnesseln beobachtet, Laubbett für Käfer bereitet, etc.).

Kategorie 2: 3.Klasse Volksschule bis NMS und Hort
1. Hort Rohrmayrstraße - „Mutter Natur und ihre Kinder“ Bei diesem Projekt hat sich der gesamte Hort beteiligt, teilweise gruppenübergreifend, teilweise einzeln wurden mit den Kindern folgende Themen erarbeitet:
o Pflanzen/ihr entstehen und Nutzen,
o Tiere/Schutz, Unterkunft und Nutzen,
o Boden/Beschaffenheit und Nutzen,
in Verbindung mit handwerklichen Projekten (Tierhotel, Schnecken/ Ameisen - Beobachtungsstation, Hochbeet mit Schauglas).


2. Allgemeine Sonderschule 6 - Schule für dich und mich – Linz "Ich seh, ich seh, was du nicht siehst..."
Es wurde der Schulgarten hinsichtlich der Insekten, die darin leben mit allen Sinnen erforscht sowie einige Flächen in Absprache mit den Stadtgärtnern naturnaher gestaltet und pflegt. Weiters wurde ein Fotograf zu einem Workshop eingeladen und Makrofotografie kennen gelernt. Selber künstlerisch und gestalterisch tätig werden mit verschiedenen Materialien und Techniken war ein Teil des Projektes. Die dabei entstandenen
Werke wurden in einem Kunstkalender verarbeitet, bei einer Vernissage präsentiert und verkauft. In Form einer Powerpoint-Präsentation wurde der Projektverlauf fotografisch dokumentiert und mit kurzen Texten illustriert.
3. NMS 26 1.a – „Das große Krabbeln in und um die Schule herum!“
In Zusammenarbeit mit mehreren Schulen wurde das Bilderbuch „Valerian findet Freunde“ realisiert. Als Höhepunkt besuchten Schüler der NMS26 die VS und es wurde aus dem gemeinsamen gestalteten Buch und anderen Büchern vorgelesen.
Weiters wurden noch drei Projekte ausgewählt, die einen Sonderpreis erhielten:

· Volksschule Wolfsegg am Hausruck: BODEN(be)STÄNDIG - Unser Boden ist uns wichtig!
Die Schule hat sich über das ganze Jahr mit dem Thema Boden beschäftigt. Dazu haben die Kinder Workshops besucht und selbstständig Themen erarbeitet. Ihre Erkenntnisse wurden in einem Video zusammengefasst.


· Hort Pichling: Es kribbelt und krabbelt im Hortgarten...
Div. Einzelprojekte wie das Anlegen eines Naschgartens, Steckbrief der Krabbelmonster, Biene Maya - Know How, Bau eines Igelfutterhauses.

· Hort Karlhof: Ein Garten für den Karlhofhort
Der Hort verwandelte ein Stück Wiese in einen Naschgarten. Mehr Vielfalt auf Balkon und im Garten – mit einfachen Mitteln viel erreichen

Ein insektenfreundlicher Garten lässt sich oft mit einfachen Maßnahmen in kurzer Zeit umsetzen. Etwa mit einem Wildstaudenbeet, einer Totholzecke oder einfach einem “wilden Eck“ mit Brennnesseln, Giersch und Disteln im Garten kann jeder Lebensraum für Insekten und Vögel schaffen. Ein kleiner Streifen Wildblumen ist schon ein guter Anfang. Davon haben auch wir Menschen haben etwas: Die kleinen Nützlinge helfen uns bei der Bekämpfung von unerwünschten Insekten und halten unsere Pflanzen im Garten gesund.
Auch ein kleiner Stadtbalkon lässt sich in ein blühendes, naturnahes Gärtchen verwandeln, das gerne von Insekten besucht wird. Eine Nisthilfe oder ein Topf mit Insektenpflanzen lässt sich auf kleinstem Raum realisieren.
LR Anschober: „Oft sind es ganz einfache Schritte - Wissen und Handeln sind die Voraussetzung dafür, dass es Biene, Vogel, Schmetterling & Co bald besser geht. Wie schon die Kleinsten mit ihren tollen Projekten zeigen,
müssen wir beginnen gemeinsam und möglichst breit, für Umwelt und Natur einzutreten. Dafür ist kein Vorgarten oder Balkon zu klein, jeder kann etwas zum Insektenschutz und zur Artenvielfalt in seiner Umgebung beitragen.“


Insektenfreundlich „Garteln ohne Gift“ – Broschüre

In manchen Gärten wurden bisher erhebliche Mengen an Pestiziden eingesetzt – zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt. Durch den Griff zu chemischen Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger gelangen Gifte in unser

Ökosystem, die langfristig Schäden anrichten. Praxis-Tipps für Hobby- Gärtner/innen gibt die neu aufgelegte Broschüre „Garteln ohne Gift“ (Abb.1).

Tipps für einen gesunden Garten:


- Verwenden Sie organischen Dünger, wie Kompost – dieser macht ihre Pflanzen widerstandsfähiger;
- Lassen Sie Helfer für Sie arbeiten: Wichtige Nützlinge sind z.B. Marienkäfer, Schwebfliegen, oder auch  
  heimische Tigerschnegel, die den anderen Nacktschnecken den gar aus machen;
- Locken Sie gezielt Nützlinge an: mit Lieblingspflanzen und Brutplätzen;
- Pflanzen Sie Bienenfutter, wie Brombeere, Distel, Efeu, Flockenblume, Glockenblume, Klee, Königskerze, 
  Kürbis, Natternkopf, Ochsenzunge, Ringelblume, Salbei und Sonnenhut;
- Pflanzen Sie „gute Nachbarn“ wie Tomaten und Petersilie und die Pflanzen halten sich gegenseitig gesund;
- Mit Kräuteraufgüssen z.B. aus Brennnesseln oder Rainfarn halten Sie ihre Pflanzen fit und Schädlinge haben 
  es schwerer;
- Achten Sie beim Kauf von Pflanzen auf widerstandsfähige Sorten und fragen Sie nach dem richtigen 
  Standort.

Fotos der Preisträger/innen:

Foto 1: Volksschule Wolfsegg am Hausruck: BODEN(be)STÄNDIG - Unser Boden ist uns wichtig!  hinten: LR Anschober, Norbert Rainer (Klimabündnis OÖ)

Foto 2: Allgemeine Sonderschule 6 - Schule für dich und mich – Linz "Ich seh, ich seh, was du nicht siehst..." hinten: LR Anschober, Norbert Rainer (Klimabündnis OÖ)

Foto 3:  Kindergarten Auwiesen - „Das große Krabbeln“ hinten: LR Anschober, Norbert Rainer (Klimabündnis OÖ)

Foto 4:  VS Korefschule 2.a – „Das große Krabbeln in und um die Schule herum!“ LR Anschober, Norbert Rainer (Klimabündnis OÖ)

Fotos / Quelle: Land OÖ, Verwendung nur mit Quellenangabe

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