Ein Plus für Forschung und Innovation ist ein Plus für Österreich

Ein Plus für Forschung und Innovation ist ein Plus für Österreich

Im Bild v.l.n.r.: Mag. Peter Kaufmann (Stv. Institutsleiter KMU Forschung Austria), Dr. Henrietta Egerth (Geschäftsführerin der FFG), Dr. Klaus Pseiner (Geschäftsführer der FFG)

Forschung und Innovation sind die Grundlage für wichtige Zukunftsvorhaben – von Klimaschutz über Energie- und Mobilitätswende bis zu Digitalisierung und Life Sciences. Die Bundesregierung stimuliert mit attraktiven Förderungen und Konjunkturmitteln Forschung und Innovation und sorgt mit einem echten Plus für die FFG und für die Planungs- und Budgetsicherheit.

„Investitionen in Forschung und Innovation sind von enormer Bedeutung, denn entscheidend dafür, welche Wirkung unser Innovationssystems entfaltet ist, wie schnell neue Ideen und Erkenntnisse aus der Forschung rasch um- bzw. eingesetzt und genutzt werden können - gerade in herausfordernden Zeiten“, betonen die Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, anlässlich der Präsentation der FFG-Bilanz 2021 gemeinsam mit dem stellvertretenden Leiter der KMU Forschung Austria, Peter Kaufmann.

„2021 hat die forschende Wirtschaft nach wie vor Projekte mit enormer Innovationskraft umgesetzt, die Nachfrage nach Fördermittel war ungebrochen groß. Diese Ergebnisse des Jahres 2021 stimmen uns auch mit Blick auf die nahe Zukunft sehr zuversichtlich“, so die FFG-Geschäftsführung. „Österreich hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen für einen soliden Innovations- und Forschungsstandort geleistet und seine Innovationsbasis verbreitert. Darauf dürfen wir stolz sein“.

FFG-Förderungen wirken
Auf lange Sicht ist die Anzahl der F&E betreibenden Unternehmen stark angestiegen. Laut Statistik Austria gab es 2004 in Österreich 2.123 Unternehmen, die F&E betrieben haben. 2009 waren es bereits 2.946 und 2015 3.611 Unternehmen. 2019 haben insgesamt 3.872 Unternehmen F&E durchgeführt. „Das Ziel, die Innovationsbasis zu verbreitern, ist mit FFG-Förderungen über die Jahre eindeutig gelungen“, erklärt Peter Kaufmann, stellvertretender Institutsleiter der KMU Forschung Austria, die seit 1977 regelmäßig die Wirkungen der geförderten FTI&E-Projekte erhebt. Demnach führen innerhalb von vier Jahren 70 Prozent der Unternehmen mit einem Erstantrag erneut ein Forschungsprojekt durch.

„Diese hohe Hebelwirkung gilt besonders für junge Unternehmen, KMU und Unternehmen deren Geschäftstätigkeit eine geringe Wissensintensität aufweist“, so Kaufmann. Durch die Förderprojekte können 54 Prozent der Unternehmen ihre internationale Wettbewerbsposition verbessern, 31 Prozent halten sie. Bei 85 Prozent der Unternehmen zeigen FFG-geförderte Projekte positive Effekte im Wettbewerb – sie können entweder ihre Wettbewerbsposition verbessern oder halten“, so Kaufmann weiter. Für knapp zwei Drittel der Projektbeteiligungen werden F&E-Mitarbeiter:innen rekrutiert; eine positive Beschäftigungswirkung aufgrund der Ergebnisverwertung tritt bei 42 Prozent auf. Zudem werden 36 Prozent der Projektbeteiligungen genutzt, um neue Aktivitätsfelder zu erschließen.

Dies wird vor allem von Startups und Unternehmen der ältesten Kategorie (älter als 50 Jahre) genutzt. Somit zeigt sich, dass FFG-Projekte auch für etablierte Unternehmen interessant sind, um neue Geschäftsfelder zu erschließen und sich zu diversifizieren. „Die hohe Additionalität der Förderung bei kleinen Unternehmen und weniger wissensintensiven Technologiegruppen unterstreicht die innovationsbasisverbreiternde Wirkung der direkten Forschungsförderung. Zudem weist die hohe Additionalität bei Kooperationsprojekten darauf hin, dass der Wissens- und Technologietransfer ohne die Förderungen deutlich geringer ausfallen würde“, führt Peter Kaufmann aus.

FFG-Förderangebot wird deutlich ausgeweitet
In den Jahren 2022 und 2023 ist eine deutliche Ausweitung der Fördertätigkeit geplant, sowohl im Volumen als auch bei den Förderprogrammen. „So entwickelt sich die FFG von der Programmabwicklungsagentur zum Knotenpunkt und zur ‚Innovations-Drehscheibe‘ zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft,“ betonen die beiden FFG-Geschäftsführer Egerth und Pseiner. Die Eigentümerressorts der FFG, das Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium, schaffen Planungssicherheit und eine solide Basis sowohl für Fördergeber als auch Fördernehmer.

Das der FFG zur Verfügung gestellte Budget (neue Mittel) steigt von knapp 700 Millionen Euro im Jahr 2021 auf über 1,6 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Diese Erhöhung um über 130 Prozent ist einerseits auf die Mittel aus dem Next Generation EU-Programm zurückzuführen, aber auch auf neue und verstärkte Förderschwerpunkte der Auftraggeber und Eigentümer-Ressorts.

Next Generation EU – RRF
„Die Europäische Union hat mit Next Generation EU ein umfassendes Wiederaufbauinstrument gestartet. Dank der Initiative unserer Eigentümer und Auftraggeber konnte die FFG Förderprogramme für die Umstellung von Bus- und LKW-Flotten auf emissionsfreie Antriebe starten, mit denen die Anschaffung hunderter Busse und von über 2.000 Nutzfahrzeuge samt Ladeinfrastruktur gefördert wird“, berichtet die FFG-Geschäftsführung.

Weitere Mittel aus dem EU-Wiederaufbaufonds stehen für den Ausbau des Breitbandnetzes zur Verfügung. „Gemeinsam mit nationalen Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) stehen bis zum Jahr 2026 insgesamt 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung, um Österreich bis 2030 flächendeckend mit Breitbandanschlüssen zu versorgen.“

Weitere Fördergelder aus dem EU-Aufbaufonds werden zudem für die Förderinitiative ‚Quantum Austria‘, die im Auftrag des Wissenschaftsministeriums (BMBWF) umgesetzt wird und die Teilnahme österreichischer Unternehmen an den EU-IPCEI-Initiativen ausgeschrieben („Important Projects of Common European Interest“, strategische Vorhaben zur Stärkung europäischer Wertschöpfungsketten).

Unterstützung bei digitaler Transformation weiter ausgebaut
Die Nutzung und Integration digitaler Technologien ist nicht nur für nahezu alle Unternehmen unabdingbar, sondern hat auch zunehmenden Anteil in anderen Forschungsdisziplinen. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der von der FFG im letzten Jahr vergebenen Förderungen werden in Projekte mit starkem Digitalisierungsanteil investiert – konkret 540 Millionen Euro. Im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) hat die FFG ein umfassendes Paket zur Unterstützung der digitalen Transformation unserer Unternehmen geschnürt. „Das umfasst Qualifizierungsmaßnahmen ebenso wie Know-how- und Technologietransfer bis hin zum Netzwerk der Digital Innovation Hubs, mit dem wir KMU nicht nur Unterstützung, sondern auch Infrastruktur zur Verfügung stellen“, erklärt Henrietta Egerth. „Als FFG treiben wir den technologischen Wandel voran, denn von der Unterstützung neuer Ideen bis zur Umsetzung am Markt haben wir die richtigen Instrumente und top Experten in der FFG.“

Mit nachhaltigen Innovationen zu mehr Wettbewerbsfähigkeit
Die FFG war bereits in den letzten 18 Jahren maßgebliche Kraft für die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft in Österreich. „Nur mit Forschung und Kreativität können wir die ökologische Wende schaffen und eine nachhaltige und resiliente Wirtschaft gestalten. Digitalisierung und Klimaschutz gehen dabei Hand in Hand“, betont Klaus Pseiner. „Denn die Digitalisierung stellt eine wesentliche Grundlage für den nachhaltigen und klimaschonenden Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft dar.“

Fast die Hälfte des FFG Budgets – 337 Millionen Euro – wurde 2021 in klimarelevante Projekte investiert, bereits seit 2020 werden Projektanträge in der FFG auch nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeitszielen bewertet. Mit den vom Klimaschutzministerium (BMK) gesetzten Schwerpunkten in den Bereichen Produktion, Mobilität, Energie und klimafreundliche Stadt soll die Ökologisierung spürbar beschleunigt werden. Insbesondere soll mit Green Tech aber auch die Konjunktur angestoßen und ein Boost für Investitionen, die gut für die Umwelt und gut für die Unternehmen sind, ausgelöst werden. Programme wie „Öko-Scheck“ oder auch „Green Frontrunner“ waren im Jahr 2021 stark nachgefragt. „Green Frontrunner“ unterstützt am Weltmarkt aktive Unternehmen, ihre Spitzenposition nachhaltig auszubauen.

Innovation braucht Mut, Wissen und finanzielle Mittel
Von den FFG-Förderungen profitieren Einsteiger wie Innovations-Profis, Start-ups oder Einzelforscher genauso wie Konzerne oder Universitäten. Von den 738 Millionen Euro an Förderungen (gerechnet ohne Breitbandausbau) gingen 442 Millionen Euro (59 Prozent) an Unternehmen, davon 195 Millionen. an kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Fast ein Viertel der Gesamtförderungen wurden an Forschungseinrichtungen vergeben (169 Millionen Euro), Projekte an Hochschulen wurden mit 104 Millionen Euro unterstützt (14 Prozent; sonstige Organisationen: 22 Millionen Euro).

Von FinTech bis BioTech: Wie Start-ups mit FFG-Förderungen durchstarten
Mit 78,5 Millionen Euro an Förderungen für Start-ups konnte im Jahr 2021 ein weiterer Höchstwert erreicht werden. Über 1.100 Start-ups haben Unterstützungen der FFG genutzt, um ihre Ideen umzusetzen. Die meisten von ihnen aus dem Sektor digitaler Technologien, aber auch viele Start-ups aus den Life Sciences und aus den Branchen Energie und Mobilität, bzw. Produktion. „Die FFG konnte in den letzten Jahren wesentlich zu einer wachsenden, lebendigen Start-up-Szene in Österreich beitragen“, so Egerth und Pseiner. „Das zeigt sich auch am beachtlich gestiegenen Interesse ausländischer Investoren: Von 2016 bis 2021 haben FFG-geförderte österreichische Start-ups mehr als eine Milliarde Euro an Investment aufgestellt.“

Österreichs Forscher:innen mit Europa verbinden
Im Rahmen von Horizon 2020 (Programmende war mit 31.12.2020) wurden bis Herbst 2021 Fördermittel in Höhe von rund 1,93 Milliarden Euro für heimische Institutionen zugesagt (Stand 1.9.2021). Mit bisher lukrierten Förderungen in Höhe von rund 412 Millionen Euro sind ERC-Grants derzeit das Programm mit den höchsten österreichischen Rückflüssen von Horizon 2020 nach Österreich. Bei der Erfolgsquote nach Beteiligungen liegt Österreich (17,3 Prozent) hinter Belgien und Frankreich auf Platz 3 (gemeinsam mit den Niederlanden) und konnte somit trotz des ungebrochen starken Wettbewerbs seine gute Position auf europäischer Ebene festigen.

Die FFG unterstützt als Nationale Kontaktstelle Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Österreich gezielt mit einem umfassenden Informations- und Beratungsangebot zu europäischen und internationalen FTI-Programmen und Initiativen. 2021 wurde die FFG für weitere sechs Jahre mit dieser Aufgabe betraut. 2021 war durch den Start des neuen Rahmenprogramms „Horizon Europe“ geprägt. Es brachte zahlreiche Neuerungen, wie etwa eine Clusterstruktur, neue Partnerschaften und sogenannte Missionen.

FFG-Jahresergebnis im Überblick
Im letzten Jahr konnte die FFG insgesamt 738 Millionen Euro an Förderungen (inkl. Haftungen und Darlehen) für 4.977 Projekte bewilligen. Damit wurden Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte von 4.884 Organisationen, davon 3.468 Unternehmen, unterstützt. Zusätzlich wurden 183 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. Insgesamt hat die FFG im Jahr 921 Millionen Euro an Förderungen vergeben. Ein wesentlicher Bestandteil der FFG-Services ist ein umfassendes Beratungsangebot. So wurden im Vorjahr 14.205 Beratungsgespräche geführt.

Die FFG ist die zentrale Drehscheibe für die Förderung von unternehmensnaher Innovation, Forschung und Entwicklung in Österreich. Durch ihr Know-how und finanzielle Unterstützung treiben Unternehmen aller Größen ihre Innovationstätigkeit voran, stärken den Standort und sichern Arbeitsplätze.

Die FFG arbeitet dabei im Auftrag ihrer Eigentümer, dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW). Die FFG kooperiert eng mit weiteren Bundesministerien wie dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), und dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT), den Bundesministerien für Finanzen (BMF) und Landesverteidigung (BMLV), den Bundesländern und weiteren Organisationen.

Quelle: Linde Tuscher Pressesprecherin Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG / ots  //  Fotocredit: FFG/APA-Fotoservice/Schedl

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