Ziel des Klimafonds - Programms „Klimaschulen“ ist es, Projekte mit den Schülerinnen und Schülern durchzuführen, die das Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels schärfen.
Es zielt auf die möglichst intensive und insbesondere auch langfristige Sensibilisierung von SchülerInnen sowie LehrerInnen und DirektorInnen für die nachhaltige Auseinandersetzung mit Klima- und Energiefragen.
Am 21.6.2018 um 16.00 Uhr fand in der Landesmusikschule Vöcklabruck die Abschlussveranstaltung des Klimaschulen Projekts „Klimaschutz – Boden - Klimawandel“ statt. Insgesamt 85 SchülerInnen haben ihren LehrerInnen und Eltern gezeigt, wie man mit gezieltem Bodeneinsatz Klimaschutz betreibt und warum das notwendig ist. Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Böden und deren Fruchtbarkeit wurden ebenso zu einem Schwerpunkt. Eine unglaubliche Leistungsschau der Klima-Talente der 6-17 – jährigen SchülerInnen von 3 Schulen aus insgesamt 3 Schultypen.
Begrüßung: Bgm. Mag. Herbert Brunsteiner Elke Holzinger: www.wildeblumen.at VS Wolfsegg: Lied „Unter unseren Füßen“, Film Klimaschulen-Projekt NMS Vöcklabruck: Bau und Bepflanzen der Hochbeete vor der Schule LFS Vöcklabruck: Film über Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft Besichtigung der Hochbeete der NMS Vöcklabruck vis á vis der Musikschule Radioaufnahmen für die Sendung „KEM ma zam“ im Freien Radio Salzkammergut am Montag, 16.7., 10.00 im Radionest/OKH Vöcklabruck Filmaufnahmen für die Plattform www.klimaschutz.news – mediahouse 24 www.mediahouse24.at Bewirtung mit regionalen Lebensmittel aus der Schulküche der LFS und Säften vom Biohof Stögermair
Das nächste Klimaschulen Projekt wurde bereits der KEM Vöckla-Ager genehmigt und beginnt im Herbst zum Thema „Klimaschutz und Abfall“, mit der VS Niederthalheim, der VS Ungenach und der VS Neukirchen an der Vöckla
BODEN-PROJEKT
NMS Vöcklabruck
Schülerinnen und Schüler, die den „Technikschwerpunkt“ in der 3. Klasse gewählt haben, beschäftigten sich in diesem Schuljahr im Wahlpflichtfach „Naturwissenschaften“ fast ausschließlich mit dem Thema „Boden“ und nahm in diesem Rahmen auch am Klimaschulen Projekt der Vöckla-Ager-Region teil. Im Wintersemester wurde hauptsächlich theoretisch gearbeitet. Das heißt wir setzten uns mit der Entstehung und dem Aufbau des Bodens auseinander, lernten verschiedene Bodentiere kennen, setzten uns mit dem Thema Energie- und Stoffkreisläufe auseinander und erkannten die Wichtigkeit von Boden für die Ernährung der Weltbevölkerung . Im März war es dann so weit. Die Hochbeete, die in der Landwirtschaftlichen Fachschule Vöcklabruck gefertigt wurden, wurden geliefert. Doch die lang anhaltende Kälte hielt uns noch von unseren Arbeiten ab.
Erst Ende April ging es dann richtig los. Herr Rabengruber übernahm mit den Schülern der Technik-Gruppe die praktische Arbeit. Die Hochbeete bekamen ihren fixen Platz, sie wurden innen mit Noppenfolie ausgekleidet und am Boden wurde ein Wühlmausschutz befestigt. Zuerst wurde grober Strauchschnitt, dann Erde eingefüllt. Die oberste Schicht bildete bester Humus. Auch eine unserer Kartoffelpyramiden wurde wieder aktiviert und ein Komposthaufen für Gartenabfälle angelegt. Gleichzeitig entstand auch der Gartenzaun. Rasch wurde gepflanzt und gesät. Verschiedene Kräuter, Salat, Gurken Zucchini, Tomaten, Kohlrabi und Buschbohnen wachsen hervorragend. Natürlich mussten wir in der ersten Zeit sehr viel gießen, weil es extrem heiß und trocken war. Aber auch dafür haben sich immer wieder Schüler gefunden. Ein Hochbeet wurde der LFS zur Verfügung gestellt. Hier wurden heimische Nutzpflanzen angesetzt, sodass die SchülerInnen auch zu diesem Thema einen Überblick bekamen.
Bodenschutz in der LFS Vöcklabruck:
Landwirtschaftliche Fachschule Vöcklabruck:
Die Schüler der LFS Vöcklabruck beschäftigten sich jahrgangsübergreifend im Rahmen des Klimaschulen-Projektes „Boden Wasser Klima“ vor allem mit dem Thema Bodenschutz. So wurde im Herbst 2017 ein „Aktionstag Boden“ abgehalten, wobei Schüler des 3. Jahrganges Schülern des 1. Jahrganges Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenverdichtungen und Erosion näher brachten. Neben der Demonstration von Reifendurckregelanlagen auf schweren Maschinen wurden auch Starkregenereignisse simuliert, um Maßnahmen für einen effektiven Erosionsschutz zu erarbeiten.
Die Schüler des 2. Jahrganges beschäftigten sich im Rahmen einer Modulwoche im Mai 2018 mit der Bodenversiegelung bzw. dem Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche in Österreich und im Bezirk Vöcklabruck. Weiters wurden Möglichkeiten zur Speicherung von CO2 im Boden erarbeitet.
Im Zuge der Projektdurchführung des Klimaschulenprojekts mit dem vorrangigen Ziel die Bedeutung eines gesunden Bodens für die Gesellschaft hervorzuheben, entstand im Juni 2018 die Idee, einen Simulator zum Messen von Bodenverdichtungen zu bauen.
Bodenschutz hat nicht nur eine Bedeutung für den Landwirt, sondern auch für die Gesellschaft, da neben der Verbesserung der Wasserhaltekraft und einer größeren Artenvielfalt an Bodenlebewesen auch bis zu 125 Tonnen CO2 pro Hektar Boden gespeichert werden können. In Zusammenarbeit mit Bodenspezialist LKR Ecker Nobert wurde die technische Durchführbarkeit des Baues eines Bodenverdichtungssimulators besprochen. Dieses Gerät soll mit den Schülern im Rahmen des Metallpraxisunterrichtes angefertigt werden.
Die VS Wolfsegg legt einen Obstgarten im Schulhof an:
Im Laufe dieses Schuljahres beschäftigen sich die 82 Schülerinnen und Schüler der VS Wolfsegg intensiv mit dem Thema „Boden“. Es wurde hier besonders auf die Wichtigkeit des Bodens für uns eingegangen und auch die wertvollen und zahlreichen Lebewesen, die der Boden beherbergt, waren Inhalt zahlreicher Unterrichtseinheiten. Mithilfe der tollen Workshops konnten die Kinder den Boden „begreifen und erleben“. Sie durften forschen, graben, untersuchen und fanden dabei viele interessante Dinge heraus, wie zum Beispiel, dass die Erde das Wasser reinigt und Pilze und Bakterien sehr wichtig sind.
Außerdem lernten die Kinder, dass vor allem der Mensch durch das ständige Bauen und Pflastern von Häusern und Straßen immer mehr Boden unbrauchbar macht. Sie erfuhren, dass man Orte und Städte besser planen könnte, um mehr Platz für die Natur zu lassen.
Es wurde sehr altersgemäß erklärt warum und wie wir unseren Boden, und damit unseren Planeten, schützen können. Jedes Kind weiß über kleine Dinge Bescheid, die Großes bewirken können und nehmen dieses Bewusstsein nach Hause mit.
Der größte, vor allem nachhaltige, Teil unseres Projektes war es, einen Obstgarten anzulegen. Beim Graben der Löcher half uns unser Schulwart Herr Markus Gründlinger, der uns auch beim Beschaffen der Utensilien behilflich war. Die Kinder erfuhren, welcher Boden für Pflanzen gesund ist und worauf man beim Einsetzen von Obstbäumen achten muss.
Gemeinsam arbeiteten alle Kinder tatkräftig mit und so wurde ein wunderbarer Obstgarten geschaffen, der zusätzlich zu unserem Gemüse-, Kräuter und Naschgarten für die gesunde Ernährung und zur Bewusstmachung der Lebensmittel für die Kinder dient.
Jede Klasse ist für das Bepflanzen, Gedeihen und Ernten der Gärten verantwortlich, so lernen die Kinder früh, Verantwortung zu übernehmen und wissen die „Früchte ihrer Arbeit“ zu schätzen. Der krönende Abschluss dieses gelungenen Projektes führte uns zum Bodenlehrpfad nach Laakirchen, bei dem wir neben interessanten Fakten und lustige Spiele rund um den Boden auch die Papierfabrik besuchten. Dabei wurde den Kindern gezeigt, dass auch die Industrie klima- und umweltschützend arbeiten kann und Papier eine wichtige Ressource ist.
In einem Film haben wir alle Eindrücke des vergangenen Projektes zusammengefasst und die Kinder drückten mit einem Lied ihre Wertschätzung dem Boden gegenüber aus.
Quelle:
Sabine Watzlik/KEM Vöckla-Ager
Verfasst am 28.06.2018
Kontakt: Sabine Watzlik, KEM Vöckla-Ager, watzlik@tza.at , 0660/7420691
Fotos: Sabine Watzlik, NMS Vöcklabruck, VS Wolfsegg, LFS Vöcklabruck
VIDEO: Mediahouse24 www.mediahouse24.at